Historische Fußwege
Noch bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges war es für die Landbevölkerung selbstverständlich, die Wege im Alltag zu Fuß zurückzulegen. Ob zur Schule, zur Arbeit, zum Einkauf oder zur Kirche: Landarbeiter, Schulkinder, Anwohner und Besucher wählten zu allen Anlässen den kürzesten Weg durch Wälder, Felder und Wiesen.
Um sich von den Beschwerlichkeiten des Fußmarsches abzulenken, wurde auf dem Weg viel gesungen, erzählt und geneckt. Für die Kinder und Jugendlichen war der Weg ein Teil der Freizeit, denn Zuhause angekommen waren sie fest in die Alltags- und Arbeitsabläufe der Familie eingebunden.
Diese Fußpfade waren so gewählt, dass sie zu allen Jahreszeiten genutzt werden konnten, ohne zu sehr Spuren auf Schuhen und Kleidern zu hinterlassen. Diese mussten stets geschont werden, da die Mittel für neue Kleidung begrenzt waren.
Führten die Strecken 1, 2 und 3 vor allem die Kinder auf dem schnellsten Weg zur Lütt- und Grootschool, so nimmt die Strecke 4 eine Abkürzung in Richtung Altekoppel und zur Badestelle. Der schmale Pfad Nr. 6 auf der Rückseite des Vierer Berges verkürzte den Weg über den „Stech“ nach Belau bzw. zum ehemaligen Bahnhof Schönböken.
Nur die alten Schul- und Kirchwege Nr. 5 und Nr. 6 gehören der Gemeinde. Weg Nr. 5 ist noch heute eine beliebte Wanderstrecke vom Dorf ausgehend über „Altekoppel“, der alten Heerstraße, zurück über den „Vier“ und das Moor wieder in den Ort hinein.
Der von hier entlang des Waldrandes verlaufende Abschnitt dieses Weges war nahezu in Vergessenheit geraten und wurde 2014 wiederbelebt.