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Herbstliche Bockhorner Allee
Foto: Birgit Müller
Polarlichter über Schönböken
Foto: Corvin Jahn
Schierensee
Foto: Nadine Buchner
Der Herbst naht
Foto: Susanne Boller
Rundballen
Foto: Heino Müller
Herbst Erntezeit
Foto: Susanne Boller
Am Schierensee
Foto: Nadine Buchner
Polarlichter über Schönböken
Foto: Corvin Jahn
Lindenallee Schönböken
Foto: Heino Müller
kleiner geschichtlicher Abriss

kleiner geschichtlicher Abriss

Das Gut Bockhorn gehörte genau wie das Gut Schönböken ursprünglich zum Gut Perdöl.  Ca. 1200 wurde Perdöl erstmals urkundlich erwähnt. Damals lebten die Brüder Benedict und Schack von Perdöl in einer Wasserburg inmitten des Stolper Sees.

Um 1540 umfasste Perdöl die gesamte Größe des heutigen Amtsbezirkes Wankendorf. Zu dieser Zeit war Bockhorn noch ein vollständig bewaldetes Gebiet, doch zwischen 1650 und 1720 wurde der  Wald Stück für Stück durch das Betreiben einer Glashütte gerodet und die frei werdende Fläche landwirtschaftlich nutzbar gemacht. Etwa 1724 baute der Jägermeister Wulf Christian von Ahlefeldt als damaliger Besitzer von Gut Perdöl den Meierhof Bockhorn. Sein Vorfahre, Johann von Ahlefeldt, gehörte zu den bedeutendsten Persönlichkeiten des holsteinischen Mittelalters. So war er im Jahr 1460 zugegen, als König Christian I die berühmte Urkunde ausstellte, in der er gelobte, die beiden Herzogtümer Schleswig und Holstein "op ewig ungedeelt" zu lassen.

Der Meierhof Bockhorn wurde 1798 von Perdöl abgetrennt und an den Domherrn Schlüter verkauft. Dieser errichtete das erste Herrenhaus und 1805 wurde Bockhorn unter die adligen Güter aufgenommen. In den folgenden Jahrzehnten wechselte das Gut  in  politisch  und wirtschaftlich schwierigen Zeiten mehrfach den Besitzer,  bis  es 1860 der Kommerzrat Bernhard Donner aus Hamburg erwarb. Zu dieser Zeit umfasste der Hof 500 ha, 55 Pferde, 255 Rinder, 139 Schafe, eine Ziegelei und 6 Instenkaten. Von den Katen stehen heute noch die Bekskate, zwei Katen im Eichholz im Wald und eine Tannenkate. Ebenfalls noch erhalten sind die beiden 1906 erbauten Katen im Eichholz vor dem Wald und das 1875 erbaute Wohnhaus am Anfang der Hofauffahrt zum Gut. Die einzelnen Feldschläge des Gutes haben teilweise sonderbare Namen, wie z. B. „Tödtenfahren“. Auf dieser Koppel befindet sich noch heute eine tiefe Mergelkuhle. Mergel ist ein Gemisch aus Ton und Kalk, welches aus tieferen Bodenschichten abgebaut wurde und als Dünger Verwendung fand.  Einst versank ein ganzes Fuhrwerk samt Pferden in der Kuhle und verhalf der Koppel zu ihrem Namen. Ein weiterer Feldschlag wird „Eiskeller“ genannt. Im angrenzenden Wald befanden sich tiefe, mit Feldsteinen ausgekleidete Gruben. Im Winter hackten die Bewohner große Eisblöcke aus dem Bockhorner Teich und lagerten sie in diesen abgedeckten Gruben. Im darauffolgenden Sommer wurden die Eisstücke schließlich nach und nach für die Kühlschränke im Herrenhaus verwendet.

Familie  Donner war eine bekannte Bankiers- und Industriellenfamilie aus Hamburg. Sie gründete u.a. die heute noch bestehende Donner-Bank, die sie zu Weltruf führten. Bernhard  Donner erbaute 1855 in Neumühlen bei Altona mit Blick auf die Elbe das „Donner-Schloss“, wo Kaiser, Könige und namhafte Künstler zu Besuch waren. Familie  Donner war ein  großer Förderer der Kunst und Wissenschaft und spendete große Summen für wohltätige Zwecke, z. B. gab sie 250.000 Reichsmark zum Bau der Christuskirche in Othmarschen und gleich noch einmal 100.000 Reichsmark dazu, um von den Zinsen den Pastor zu bezahlen! Ein Sohn Bernhard  Donners gehörte um 1900 zu den 20 reichsten Leuten der Welt.

Ein weiterer Sohn, Bernhard Carl von Donner, führte das Gut Bockhorn zu neuem Glanz. Er erweiterte das Wohnhaus in prunkvoller Form und verschönerte den Park. Noch heute wachsen hier wertvolle Bäume, wie z. B. Schleswig-Holsteins größter Tulpenbaum (Heimat Südamerika) und eine etwa 600 Jahre alte Doppeleiche mit einem Stammumfang von 7,50 m. Bernhard Carl von Donner war längere Zeit Amtsvorsteher und, als 1878 gemäß preußischem  Polizeiverwaltungsgesetz jede Gemeinde für einen eigenen Gendarm eine Wohnung zu stellen hatte, ließ er an der Bekskate  ein festes Polizeihaus errichten. Auch ein Gefängnis gab es auf dem Gut Bockhorn. Wie der Hamburger Familienzweig  war auch die Bockhorner Familie von Donner sehr großzügig und stiftete für wohltätige Zwecke und für die Armen. Sie unterstützte den Bau der Wankendorfer Kirche und baute das Mausoleum auf dem Wankendorfer Friedhof.

In fast 100 Jahren lebten vier Generationen der Familie auf Gut Bockhorn. 1956 verkaufte es der Nachfahre Bernhard von Donner an die Landgesellschaft, die es aufsiedelte. Auf diese Weise entstanden 13 neue Bauernhöfe, beim Gutshof blieben rund 150 ha. 1966 kaufte Wilhelm Ladiges diesen Teil des Gutes Bockhorn, der inzwischen in dritter Familiengeneration als ein moderner landwirtschaftlicher Betrieb geführt wird.